1933 in Berlin. Früher NS-Terror in der Mitte der Gesellschaft.

Ein Akkordeon, fragmentiert, durch Gitter Klangbruchstücke spielend. Menschen fehlen. Schritte von Stiefeln knallen. Vorboten der Vernichtungsindustrie.

NACHHALL

Ausstellung vom 29.9. - 11.10.2024 


Kleiner Wasserspeicher | Diedenhofer Str. 20, 10405 Berlin

Täglich geöffnet von 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr (außer Montags) 

Zugang für Rollstuhlnutzer:innen ebenerdig möglich


Sonntag, 29.09.2024        16 Uhr Eröffnung der begehbaren     

                                            Klanginstallation, Eintritt frei

   

Samstag, 05.10.2024       14 Uhr Führung mit Historiker 

                                           Niko Rollmann durch den Prenzlauer 

                                           Berg zu den Spuren des NS-Terrors, 

                                           Startpunkt Ecke Schönhauser Allee/    

                                           Saarbrücker Straße, endet ca. 15 Uhr 

                                           in der Ausstellung im Kleinen Wasser-

                                           speicher, Ticket buchbar über         

                                           www.unter-berlin.de


Sonntag, 06.10.2024        17 Uhr Vortrag mit Historiker 

                                            Niko Rollmann zu den Anfängen                     

                                            des nationalsozialistischen Terrors 

                                            in Berlin, Eintritt 5 Euro


Freitag, 11.10.2024          19 Uhr Finissage mit Live-Performance

                                            von Tobias Euler,  Eintritt frei

Im Mittelpunkt dieses erinnerungskulturellen Projekts steht das Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors, dessen Institutionalisierung bereits unmittelbar nach dem Ende der Weimarer Republik begann, auch mitten in der Berliner Stadtgesellschaft. Eines der ersten Konzentrationslager befand sich 1933 in einem heute nicht mehr existierenden Gebäude 

auf dem Areal am Wasserturm im Prenzlauer Berg.*


*Vgl. Irene Mayer von Götz (2008): Terror im Zentrum der Macht. Metropol Verlag, Berlin. 

Floor plan of small 

water reservoir (source: Förderband e.V.)

Mit dem Verschwinden der Generation der Zeitzeug:innen verändern sich die Ausdrucksformen von Gedenkkultur. 

Der Einsatz von Klangkunst könnte herkömmliche Wege des Erinnerns erweitern. Tobias Euler lässt im Gewölbe des 

ehemaligen Wasserspeichers einen Klangraum entstehen, der zu einer assoziativen Auseinandersetzung mit einem 

Kapitel Berliner Stadtgeschichte einlädt, das in Vergessenheit zu geraten droht. Dazu hat der Künstler eine Installation 

digital gesteuerter Klangobjekte entwickelt aus Fragmenten von Akkordeons, einem Instrument, das in der traditionellen 

Musik verschiedener nationalsozialistisch verfolgter Gruppen eine wesentliche Rolle spielt. Zu hören sind Sequenzen aus historischem Tonmaterial, die mit Alltagsgeräuschen aus den 1930er Jahren und dem Klang der Akkordeonmaschinen zu 

einer Collage aus Sprache und Musik kombiniert werden. Durch die Nachhallzeiten in der Gewölbearchitektur werden Schallreflexionen zu einem Teil der Komposition.




© Studio Euler

Tobias Euler hat an der Bauhaus-Universität Weimar Bildende Kunst studiert. Seine Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Skulptur, Musik und Robotik. Zentral sind dabei digital gesteuerte, interagierende Klangobjekte, die er im Raum zu begehbaren Installationen arrangiert. Neben seinen Einzelarbeiten entwickelte er interaktive szenografische Klanginstallationen u.a. für die Theatergruppe „Showcase Beat Le Mot“. Zusammen mit dem Theatermacher Veit Sprenger und dem Komponisten Thies Mynther schuf er das interdisziplinäre Projekt „Moon Machine“, eine Installation mit robotischer Orchestrierung, angelehnt an den US-amerikanischen Komponisten „Moondog“, mit einer Ausstellung in der Kunsthalle Münster, Shows im Kampnagel Hamburg, auf der Ars Electronica Linz 2020 und im Mousonturm Frankfurt/Main 2021. In einer aufwendigen Einzelausstellung zeigte Tobias Euler 2022 seine Klanginstallation „Sounds of Hyphae and Mycelia“ in der Berliner Parochialkirche, gefördert vom BBK Neustart Kultur Programm. 2023 erhielt der Künstler das Arbeitsstipendium „Ernste Musik und Klangkunst“ der Senatsverwaltung Berlin. 



Der Historiker Niko Rollmann ist in der politischen Erwachsenenbildung, als Stadtführer und als Schriftsteller tätig. Zu seinen inhaltlichen Schwerpunkten gehören unterirdische Architektur, die Geschichte Berlins und Obdachlosigkeit. Seine Publikationen umfassen Bände wie "Die Stadt unter der Stadt" und "Unter Berlin" (Jaron Verlag). Im Jahre 2004 gehörte er zu den Mitbegründer:innen des Vereins "unter-berlin", dessen Erster Vorsitzender er ist. Auf historischen Rundgängen führt er regelmäßig Gruppen durch den Prenzlauer Berg und andere Teile Berlins.

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Das Rahmenprogramm erfolgt in Kooperation mit Historiker Niko Rollmann und dem Verein unter-berlin e.V. 

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